Babytagebuch #5

29. August 2023

Meine liebe Maus,

jetzt bist du schon ein Jahr alt. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen wie klein du warst, als du nach der Geburt in meinen Armen gelegen hast. Damals hast du noch auf meine Oberschenkel gepasst und ich habe mit dir dort liegend gefrühstückt. Jetzt sitzt du neben mir in deinem Kinderstuhl, schleckst den Frischkäse von deinem Toastbrot und kannst deine Himbeeren gar nicht schnell genug essen. Und kaust mir nebenbei mit deinem Gebrabbel ein Ohr ab.

Deine Reichweite hat sich kontinuierlich erweitert. Durch das Krabbeln kommst du inzwischen schon ganz schön schnell voran und seit du stehen kannst sind nach und nach weitere Regalböden und deren Inhalt nicht mehr vor dir sicher. Du bist aber auch neugierig und möchtest alles sehen und überall dabei sein. Das finde ich sehr schön, aber manchmal ist es für uns Erwachsene auch etwas anstrengend. Mit einer Hand Wäsche aufhängen oder den Milchreis umrühren während man dich mit der anderen Hand trägt ist eben nicht so einfach. Neuerdings hast du das Sofa für dich erobert und schaffst es ganz alleine hinaufzuklettern. Hut ab, kleines Kletteräffchen. Heute Morgen bin ich schon erschrocken, als ich dich nach einem kurzen Verlassen des Raumes breit grinsend und sehr zufrieden auf dem Sofa wiederfand. Das sichere Rückwärts-Hinunterkommen musst du nämlich erst noch lernen.

Step by Step, eines nach dem anderen.

Schön, wie sehr du es genießt und dich daran freust, wenn du wieder etwas gelernt hast. Wie das Treppen steigen zum Beispiel, das geht inzwischen ziemlich flott. Was für eine Anstrengung das sein muss, Stufe um Stufe zu erklimmen. Und noch dazu die Konzentation und Koordination, die dafür erforderlich ist. Doch das hält dich nicht davon ab, im Gegenteil.

Es gibt noch so so so viel zu erzählen. Jeder Tag mit dir ist etwas besonderes, jeden Tag machst du wieder einen kleinen Fortschritt. Mal kommt ein neuer Laut hinzu, mal eine neue motorische Fähigkeit. Dann spitzt auf einmal der nächste Zahn durch und die Haare sind so lang geworden, dass das erste Mal Ponyschneiden ansteht. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht. Klar, nicht jeder Tag ist von Sonnenschein und Guter Laune geprägt. Wir haben alle gute und schlechte Tage und manchmal ist ein Tag auch einfach anstrengend und alles zu viel. Dann brauche ich eine Pause und etwas Zeit für mich um wieder neue Kraft und Energie zu haben zum Spielen und Quatschmachen, zum Trösten, Singen, Tanzen oder um als Klettergerüst zu fungieren.

Oft lächelst du mich in solchen Momenten auch einfach herzlich an und ziehst mich mit deinen kleinen, kräftigen Ärmchen an dich, sodass ich dahinschmelze und nur einen Gedanken im Kopf habe:

Weißt du eigentlich, wie doll ich dich lieb hab?

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