Glücksorte

Gestern während einer längeren Autofahrt von Rheinland-Pfalz nach Hause zurück habe ich über meinen nächsten Blogbeitrag nachgedacht. Meist habe ich einen Plan im Kopf, wie momentan mit der Elternzeiturlaub-Reihe. Ein neuer Auszug aus Krümelchens Tagebuch stünde auch wieder an und vielleicht einmal wieder ein Lieblingsbild. Dann kommt auf einmal eine ganze andere Idee auf mich zu und möchte Beachtung. Und wer bin ich, sie einfach zu ignorieren und links liegen zu lassen. (Das passiert oft genug, zu oft)

Glücksorte.

Gerade erst habe ich mich an einem dieser aufgehalten. Ich finde es interessant, dass der Ort tatsächlich ein Glücksort für mich ist, denn dort habe ich meinen Meisterkurs gemacht und meine Prüfungen abgelegt. Gerade die Prüfungswoche hatte mich sehr gefordert und die mündliche Prüfung einige Tränen gekostet. Und dennoch: ein Glücksort.

Na ja, genau genommen handelt es sich bei dem Glücksort nicht um das Schulungsgebäude. Während der Kurswochen bin ich bei einem netten Ehepaar untergekommen, das in ihrem Haus ein Zimmer vermietet. Dazu gab es Frühstück: selbst gebackenes Brot, Marmelade, eine Auswahl verschiedener Käsesorten und manchmal Eier von den eigenen Hühnern. Wo wir wieder einmal beim Thema Essen wären.

Essen hin oder her: ich habe mich dort sehr wohlgefühlt. In einer Phase, in der ich auf einer unbequemen Matratze in einer mit Kisten vollgestellten neuen Wohnung geschlafen habe, waren die Nächte dort auf dem Wasserbett eine Wohltat. Nach langen Kurstagen war ich froh über einen heimeligen Rückzugsort. Und dass ich mir ein Fahrrad leihen konnte war ein weiterer großer Pluspunkt. Morgens mit dem Rad an den Feldern entlang zu fahren, in der Ferne die Hügel, die sich vor dem blauen Himmel noch etwas undeutlich abzeichneten, das war gleich ein guter Start in den Tag.

Deshalb war es naheliegend, nachdem wir letztes Wochenende auf eine Hochzeit in der Nähe eingeladen waren, noch ein paar Tage länger zu bleiben. Das hat mir sehr gut getan. Frühstücken im Garten, bummeln durch die Stadt. Zugegeben hätte es gerne ein paar Grad kühler sein dürfen, doch ich fange an dieser Stelle nicht an, mich über das Wetter zu beschweren.

Einen Tag ließen wir mit einem Picknick inmitten von Weinbergen ausklingen. Wir hatten ein schönes Fleckchen mit Tischen, Bänken und Aussicht gefunden und ließen es uns gut gehen (und schmecken). Ein perfekter Abend. Ein Glücksmoment!

4 Replies to “Glücksorte”

  1. Glücksorte … gute Frage … schön, dass du so einen Ort gefunden hast! Ich merke für mich gibt es so bewusst keine Orte, aber Menschen, bei denen ich ganz ich sein kann. Danke, dass es sie gibt! Danke, dass es dich gibt!

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