Baby-Tagebuch #1

31. August 2022

Hallo meine Kleine,

jetzt bist du schon über einen Monat alt und wir haben uns ganz gut aneinander gewöhnt, findest du nicht auch?

Inzwischen weiß ich meistens, was du von mir möchtest, wenn du unruhig wirst, die Hände zu Fäußtchen ballst und mich mit großen Augen anschaust. Meistens, nicht immer – doch das bekommen wir schon hin, wir zwei.

Danke, dass du so viel Geduld mit uns hast! Außer wenn du Hunger hast, dann wird es akut, aber da kommst du wohl eindeutig nach mir…

Gestern waren wir zum ersten Mal abends mit Freunden essen. Da war ich schon ein kleines bisschen nervös. Schließlich haben wir noch keinen festen Rhythmus, in dem du Hunger hast – zwischen einmal alle drei Stunden und dreimal innerhalb einer Stunde ist alles möglich. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon hungrig vor meiner kalt werdenden Pizza sitzen, während du zufrieden schmatzend in meinem Arm liegst, und sah danach deinen Papa mit dir quer durch’s Restaurant laufen, damit du Bäuerchen machst.

Auf der Hinfahrt im Auto hast du dich kaum beruhigen lassen und dann… hast du das komplette Essen verschlafen und dich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich bin stolz auf dich. Und habe mich gefreut, meine Pizza noch heiß genießen zu können. Dankeschön!

Die Rückfahrt war dafür wieder sehr unruhig – nach gut zwei Stunden kam verständlicherweise auch bei dir wieder Hunger auf und der war dann eben akut. Wie wir schon festgestellt haben: ganz die Mama (und armer Papa…).

Heute Morgen habe ich den ersten Spaziergang alleine mit dir unternommen, weil dein Papa arbeiten musste. Wir sind quer durch den Wald gelaufen und nach anfänglichem Quängeln bist du eingeschlafen, sobald wir die ersten Meter mit dem Kinderwagen unterwegs waren. Wie friedlich und zufrieden du ausgesehen hast, wie du unter der Wolldecke hervorgeschaut hast. Zum Ende unserer Runde ist sogar ein Reh direkt vor uns über den Weg gesprungen, dann einige Meter weiter im Wald stehen geblieben und hat uns von dort beobachtet. Wer weiß, wie lange es noch so ruhig dort stehen geblieben wäre – in dem Moment hast du angefangen zu schreien und das Reh hat reißaus genommen, gerade in dem Augenblick, als ich ein Foto von ihm machen wollte.

Aber wie könnte ich dir das übel nehmen, wenn du so wie jetzt in meinem Arm liegst und schläfst, meine süße Maus. Gerade hast du mich noch kurz angegrinst, jetzt ist das Lächeln einem zufriedenen Gesichtsausdruck gewichen und du schläfst. Bestimmt fängst du gleich an zu schnarchen.

Und ich tippe mal wieder mit einer Hand und versuche dich nicht zu wecken…

6 Replies to “Baby-Tagebuch #1”

  1. Ich schmelze dahin bei deinen schönen Beschreibungen 🙂
    Krümelchens Papa war bestimmt ganz „hibbelig“ in der Arbeit? Konnte es sicher kaum erwarten, seine kleine – und natürlich auch die große – Süße wieder in den Arm zu schließen. Verständlich 😉
    Ach ja: Und das mit dem Kinderwagen und Schlafen beim gemütlichen Schaukeln und so hat die Kleine auch geerbt von ihrer Mama. Es wurden auch mit DEINEM Kinderwagen einige Kilometer zurückgelegt…

    1. Das freut mich sehr 🙂
      Zu seiner Tochter und Partnerin nach Hause zu kommen nach einem langen Arbeitstag ist nochmal ganz was anderes, habe ich mir von ihm sagen lassen.

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