… oder: von Vorfreude, Krümelzeit und Brokkolikuchen
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und der Herbst geht in den Winter über. Weihnachten steht vor der Tür. Das erste Weihnachtsfest zu dritt. Und während ich schon Adventskalender bastle und Kleinigkeiten für Weihnachten zusammentrage bin ich noch so gar nicht in Weihnachts- (oder Winter-)stimmung. Dabei mag ich diese Zeit gerne, wenn es nach Punsch und Plätzchen duftet und man abends durch die weihnachtlich beleuchteten Straßen spazieren kann.
Obwohl wir das Schenken in der Familie schon eine Weile abgeschafft haben, zumindest zu bestimmten Anlässen, bin ich etwas gestresst. Selbst gemachter Stress dank einem Schreibtisch voller Projekte, einem Kopf voller Ideen und zu wenig Zeit. Vielleicht fehlt daher die Vorfreude auf den Advent.
In alter Tradition gibt es aus diesem Grund heute einen „Herbstrückblick“. Ein Innehalten, Durchatmen und Rückbesinnen auf die vergangenen Monate.
Wer meinen alten Blog nicht kennt: während meiner Englandzeit habe ich jeden Monat einen Monatsrückblick veröffentlicht, in dem ich von den schönsten Glücksmomenten erzählt habe und von Dingen, die ich neu ausprobiert habe.
Das kann ich übrigens wärmstens empfehlen. Es rückt gefühlt die Perspektive etwas gerade und verschafft einem ein schönes Gefühl. Es veranschaulicht nochmal, was man geschafft hat und worauf man stolz sein kann. Und es lässt einen erinnern und wertschätzen, welche wunderschönen Momente man erlebt hat, und mögen sie noch so klein sein.
Mein Herbstrückblick
– Neues probiert –
- Alles mit dem Krümelchen ist neu, aufregend und spannend. Zum Beispiel das erste Mal alleine mit ihr Auto zu fahren. Eine kleine Strecke zwar nur, aber irgendwie sitzt man dann schon etwas angespannt hinter dem Lenkrad. Dank eines Spiegels habe ich sie dabei wunderbar im Blick und sie hat super mitgemacht. Dann das erste Mal alleine mit ihr groß einkaufen gehen. Nachdem sie auf dem Weg dorthin im Auto kurz vor dem Ziel eingeschlafen ist habe ich mir Gedanken gemacht, wie viel Zeit ich wohl haben werde um entspannt meinen Wocheneinkauf zu erledigen und noch in Ruhe im Stoffladen zu stöbern. Dank Tragetuch hat es gut geklappt und sie hat den Einkauf verschlafen, beeilt habe ich mich aber trotzdem.
- Wir waren zum ersten Mal als kleine Familie beim Laternenumzug bei uns im Ort. Inmitten der anderen Familien kamen wir uns etwas fehl am Platz vor. Gleichzeitig haben wir uns (als noch Unbetroffene) gefreut die anderen Eltern dabei zu beobachten, ihre herumtobenden Kinder in Schach zu halten.
- Ich bin in der Küche gerne für kulinarische Experimente zu haben und teste regelmäßig neue Rezepte. Kürzlich: Brokkolikuchen. Die Idee ist grundsätzlich nicht auf meinem alleinigen Mist gewachsen. Ich habe das Rezept in einem Heft gefunden und dachte mir: Zucchinikuchen kennt man, Kartoffelkäsekuchen schmeckt – warum nicht ein Brokkolikuchen. Auf den Bildern sah er so schön grün aus und ich brauchte sowieso eine besondere Backidee für den Besuch meiner Patentante. Hm… wie soll ich es formulieren? Es wäre kein Rezept, um Kindern ungeahnt Gemüse unterzujubeln, könnte aber effektiv darin sein, sie von Kuchen abzugewöhnen. Zumindest bei uns hat das (für’s erste) funktioniert. Und den Besuch wird meine Patentante nicht so schnell vergessen.
Fortsetzung folgt…
Das Wollsocken-Foto: Echt lustigbunt 🙂
Die herbstliche Stimmung: Kommt toll rüber, und man ist froh, wenn man zu Hause im Warmen sitzen kann.
Die Laterne: Wirklich abgehoben – wahrscheinlich war das DER Hingucker auf euerm Umzug?
Ich hab noch ein Kuchen-Abgewöhn-Rezept: Rote-Beete-Kuchen! Also wir werfen so gut wie nie Lebensmittel weg – außer sie sind verdorben natürlich. Aber nachdem wir uns tapfer den halben Kuchen „gegönnt“ hatten, war’s das – nie wieder!
Auch wir dachten damals, wenn ein Gelbe-Rüben-Kuchen so lecker schmeckt, dann ist das andere Rezept sicher auch was für uns…
Und was lernt man manchmal dazu: Bei Besuch keine Experimente 😉
Das mit dem Rote-Beete-Kuchen hab ich hiermit mental notiert. Auch wenn eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf flüstert: vielleicht liegt es ja am Rezept. Doch nach dem Probieren des Brokkoli-Kuchens kann ich mir davon keine Variante vorstellen, die nicht seltsam schmeckt. Außer ein herzhafter Kuchen.
Und es gab viele tolle Laternen auf dem Umzug, da waren die Kinder im Kindergarten sehr fleißig. Eines habe ich beim Zuschauen gelernt: auf jeden Fall auf robuste Laternen setzen. Schöne kreative Ideen: eine Laterne aus einer Blechdose oder auch die Plastikflascheneinhörner, mit denen manche Kinder herumgelaufen sind.
Aber ein Kind hat im Vorbeigehen beim Anblick unserer Laterne zu seiner Mama gesagt: nächstes Jahr möchte ich auch eine eckige Laterne. 😀