Herbstallerliebst… (Teil 2)

… oder: von Glücksmomenten

In meinem Herbstrückblick fehlt noch ein ganz entscheidender Punkt: meine schönsten Erinnerungen, Momente und Augenblicke. Es hat etwas gedauert, sie zusammen zu schreiben und ist umfangreicher geworden, als gedacht bzw. geplant. Doch eine einfache Auflistung hat mir einfach nicht gereicht.

Der Mami-Frühstückstreff

Im Geburtsvorbereitungskurs habe ich eine andere werdende Mutter kennen gelernt. Was für ein Zufall, dass wir beide am gleichen Tag vor Ort am Kurs teilgenommen haben, den Rest haben wir nämlich online absolviert. Ihr Sohn ist kurz nach unserer Kleinen auf die Welt gekommen. Seitdem treffen wir uns in regelmäßigen Abständen, meist zum gemütlichen Frühstücken – ganz ohne Stress bei einer von uns zuhause. Dann können wir uns so richtig Zeit lassen und der Vorteil: beim Frühstück wird meist nichts kalt, außer vielleicht der Tee/Kaffee. In der Zwischenzeit liegen unsere zwei Kleinen auf einer Decke, beäugen sich interessiert und manchmal schüchtern und fangen inzwischen an, sich das Spielzeug gegenseitig aus den Händen zu nehmen. Es macht eine große Freude den beiden dabei zuzuschauen. Genauso schön ist der Austausch von uns Müttern. Und zwar nicht nur von Mami zu Mami, sondern auch von Frau zu Frau. Das tut gut! Denn klar, wir sind jetzt Vollzeit-Mütter, das kann man nicht abstellen, mit allem was dazu gehört: allen Freuden und Sorgen, Ängsten und Zweifeln. Aber wir sind auch immer noch Frau und Partnerin und die Balance zwischen allem zu finden, ist manchmal gar nicht so leicht. Umso schöner, wenn man sich darüber mit jemandem austauschen kann, der sich gerade in der gleichen Position befindet, und dabei zu merken: man ist nicht alleine. Danke dafür.

Cousinchen

Anfang November besuchten uns die Schwester meines Partners mit ihrer Familie. Die Vorfreude ihrerseits war besonders groß, denn sie hatten unser Krümelchen noch nicht persönlich kennen gelernt. Gleichzeitig war es das erste Aufeinandertreffen von Krümelchen und ihrer großen Cousine. Was für ein schönes Bild, die beiden auf der Krabbeldecke liegen zu sehen und zu beobachten, wie die große Cousine der kleinen ein Buch „vorliest“. Ich kann mir schon gut vorstellen, wie die beiden in ein paar Jahren bei Oma und Opa den Garten unsicher machen und sich nachts im Zelt Geschichten erzählen. Das lässt mich an meine Kindheit zurück denken und an die Zeit, die ich mit meiner großen Cousine verbracht habe. Besonders das Popcornessen bei unseren Großeltern. Oder der zur Spielstraße umfunktionierte Wohnungsflur inklusive Zebrastreifen. Sie hatte Recht damit, als sie mir letztens folgendes geschickt hat:

Eine Cousine ist ein Stück Kindheit, der nie verloren geht.

Solch schöne Erinnerungen wünsche ich unserem Krümelchen auch.

Endlich Bewegungsfreiheit

Ich merke gerade, wie viele meiner Glücksmomente mit unserer Kleinen verknüpft sind. Verständlicherweise. Ganz großer Punkt auf der Liste: der Tag, an dem wir endlich die Hüft-Beuge-Schiene losgeworden sind. Das hat uns mindestens so sehr gefreut wie unser Krümelchen. Vor allem auch deshalb, weil die Werte bei der Abschlussuntersuchung super waren. Der Abschied ist uns nicht schwer gefallen und die Schiene ist auch nicht in die Erinnerungskiste gewandert, sondern wurde gespendet. Zur Feier des Tages sind wir anschließend Mittagessen gegangen. Gut, das war mehr für uns Große als für die Kleine – die genießt dafür nun ihre Bewegungsfreiheit und erkundet ihre Umgebung in der Bauchlage, turnt in ihrer Wiege herum und begeistert ihre Physiotherapeutin durch ihre tolle Entwicklung.

Spaziergang an der Donau

Bewegungsfreiheit habe ich auch, wenn ich mit der Kleinen im Tragetuch unterwegs bin. Zuhause ist es vorteilhaft, weil die Arme freibleiben um den Haushalt zu erledigen, unterwegs ist es praktisch, weil man Wege gehen kann, die für den Kinderwagen ungeeignet sind. Ich könnte noch einige positive Aspekte aufzählen wie die Körpernähe und die Wärmeregulation und… – beschränken wir uns darauf: es ist eine gute Erfindung, dieses Tragetuch. Vor ein paar Wochen nutzte ich das schöne Wetter um einen morgendlichen Spaziergang an der Donau zu unternehmen, nasse Füße inklusive. Herrlich (der Spaziergang, nicht die nassen Füße) und eine schöne Abwechslung zu meinen sonstigen Spazierrunden!

Entlang der Donau

So viel Glück…

Es gibt noch einige Glücksmomente der letzten Zeit, die ich erwähnen möchte. Wir haben zum Beispiel seit unserem Umzug ganz viel Besuch von Familie und Freunden bekommen. Unser Gästefant (ein Elefant aus Schnüren an der Wand, an dem jeder Gast ein Sofortbild-Selfie befestigt) ist schon reichlich bestückt. Die gemeinsame Zeit, den Austausch, die Herzlichkeit – das alles schätze ich sehr, sowohl an unseren Familien, als auch an unseren Freunden. Es sind allesamt wundervolle Menschen, die uns begleiten, zu unserem Leben gehören und daraus nicht mehr wegzudenken sind.

Menschen, die einem zum Beispiel ganz überraschend selbstgemachte Marmelade schicken, weil man erzählt hat, das mit der besonderen Sorte eine Kindheitserinnerung verbunden ist.

Menschen, mit denen man beim Spieleabend herzhaft lachen kann.

Und Menschen, zu denen der Kontakt hält oder sich sogar intensiviert, obwohl sie hunderte oder tausende Kilometer entfernt sind.

Krümelglück

Jeder Moment mit dem Krümelchen ist von Glück erfüllt.

Auch wenn es manchmal anstrengend sein kann, weil sie überall dabei sein mag und man sie deshalb auf einem Arm mit sich trägt. Auch wenn man nachts im 2-Stunden-Rhythmus geweckt wird oder die Windel mal wieder unterwegs übervoll ist, sodass man dann ein strampelndes, bis über beide Ohren strahlendes Baby komplett umziehen und eigentlich einmal baden kann (manchmal habe ich das Gefühl, sie macht das mit Absicht – die diebische Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben 🙂 ).

Das morgendliche Gebrabbel im Bett (wohlgemerkt momentan zwischen 5:30 Uhr und 6:30 Uhr) ist wie Musik in meinen Ohren. Ihr Lächeln, Glucksen und Lachen lassen mein Herz schmelzen. Und wenn sie sich an mich schmiegt genieße ich den Moment und hoffe, das er möglichst lange bleibt.

Paarzeit

Und dann ist da noch das wir, ohne das es kein Krümelchen gäbe. Dieses Wir, das zwischen Alltag und Kind oft zu kurz kommt. Umso mehr schätze und genieße ich jeden Augenblick zu zweit. Lange Umarmungen, Abende vor dem Kamin und ausgiebige Gespräche, so wie „früher“, als wir noch aus einem Du und einem Ich bestanden und Krümelchen höchstens ein Wunschgedanke war. Diese Momente für uns sind sehr wichtig und wertvoll. Es ist mit Kind manchmal eine Herausforderung, diese Momente zu schaffen und dann auch abzuschalten. Noch etwas am Eltern-Sein, in das man mit der Zeit hineinwächst.


Wenn ich diesen Beitrag nun Revue passieren lasse fällt mir auf, wie sehr meine Glücksmomente mit den Menschen in meinem Umfeld verknüpft ist. Und wie dankbar ich dafür bin.

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