Gestern habe ich mich endlich einmal wieder an meinen Laptop gesetzt, um meinen Blog mit neuen Beiträgen zu füttern, habe aber nicht mehr als den Titel zustande gebracht. Immerhin! Je länger ich mit dem Schreiben pausiere, desto schwerer fällt mir der Wiedereinstieg. Wo fange ich an? Kann ich noch von Ostern erzählen, wenn es bereits fast fünf Wochen zurück liegt?
Das A wie Alltag (oder Aller Anfang…)
Vor kurzem habe ich ein großes Projekt beendet, davon hatte ich euch im letzten Blogbeitrag „Projekte…“ berichtet. Das Projekt, für das alles andere „on hold“ war. Es handelt sich um ein Dirndl, das ich im Rahmen eines VHS-Kurses für mich genäht habe. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis, vor allem für meinen ersten Nähkurs. Es hat viel Spaß gemacht, mich manchmal zum Schwitzen gebracht und den ein oder anderen Geduldsfaden gekostet, doch wahrscheinlich (mein Partner würde vermutlich sagen: sicherlich) wird es nicht das letzte selbstgenähte Dirndl bleiben.
Erstmal bin ich allerdings froh, dass ich mich wieder anderen Dingen widmen kann, wie zum Beispiel dem Garten, den Wäschebergen im Keller (wobei „froh“ an dieser Stelle nicht ganz das treffende Wort ist) oder gemütlichen Abenden vor der Feuerschale.
Tagsüber bin ich momentan gut beschäftigt, unserem Krümelchen hinterher zu sein, das fleißig krabbelnd die Wohnung erkundet. Patsch, patsch, patsch macht es auf dem Fließenboden, wenn sie morgens neugierig in die Küche kommt und mir beim Frühstückzubereiten zuschaut. Wenn sie dann ihre Spielzeugbox ausgeräumt und ihre Runde gedreht hat fordert sie Aufmerksamkeit. Mit großen Augen kniet sie neben mir, schaut mich bittend an und zieht an meinen Hosenbeinen. „Ich will rauf zu dir“, heißt das dann. Klar, denn auf dem Schoß ist man viel näher an den begehrten Gabeln, Tellern und was es sonst noch so Interessantes auf dem Tisch zu finden gibt, was man nicht haben darf. Hoch im Kurs: das Smartphone. Dabei nutze ich es so gut wie gar nicht vor/mit ihr und doch hat es eine magische Anziehungskraft.
Immer wenn man denkt, man hat das Wohnzimmer weitestgehend kindersicher gemacht, wird man eines besseren belehrt. Kartons haben auf einmal angeknabberte Ecken, als wäre eine Maus dran gewesen. Etiketten werden von der Fußmattenunterseite geknibbelt, um sie einem Geschmackstest zu unterziehen. Die Seitentür des Kaminofens hat sich auf magische Weise geöffnet. Und so weiter.
Da bin ich abends meistens ganz schön platt und ein bisschen erleichtert, wenn die Kleine in ihrem Bettchen ruht und ich die Füße hochlegen kann.
Das O wie Ostern
Da war doch noch was – ja klar: Krümelchens erstes Osterfest.
Grundsätzlich ist Ostern für mich keine große Sache. Auf jeden Fall kein Anlass, zu dem es unzählige Geschenke geben muss. Ich genieße vor allem das gemütliche, ausgiebige Osterfrühstück mit einem Hefezopf und anderen Leckereien und erinnere mich dabei gerne an die Erlebnisse meiner Kindheit zurück: das angeknabberte Osternest im Garten, mein Bruder, der stillschweigend hinter dem Vorhang den Inhalt seines Osternestes verdrückt und die Feiertagsspaziergänge als Familie, bei denen wir am Wegesrand noch zahlreiche Ostereier fanden, die der Osterhase da wohl verloren haben muss.
Ich freue mich darauf, mit unserem Krümelchen derartige Erinnerungen zu schaffen, noch ist sie dafür zu klein. Und Ostern verlief dieses Jahr auch etwas anders, als geplant:
In der Woche davor sind wir alle drei krank geworden. Erst ich, dann unsere Kleine, dann mein Partner. Schön einer nach dem anderen – glücklicherweise, muss man sagen, denn so konnte sich immer einer um die Kleine kümmern.
Sie war in dieser Woche das erste Mal richtig krank und ich muss gestehen: da haben mich meine Gelassenheit und Ruhe verlassen. Wenn das Fieber derart schnell hoch ansteigt (natürlich außerhalb der ärztlichen Sprechzeiten) und so ein kleines, müdes, nach außen glühendes Würmchen auf dem Arm liegt, das nicht sagen kann, was ihm sonst noch fehlt, das war schlimm für mich. Fast drei Tage lang hat das Fieber angehalten. Wir haben uns damit abgewechselt sie im dunklen Zimmer sitzend auf dem Arm zu halten, während sie geschlafen hat, weil sie so am besten zur Ruhe gekommen ist.
Tag und Nacht sind ineinander verschwommen, die Tage fast unbemerkt ineinander übergegangen. Zwischendrin saß ich immer wieder alleine mit etwas zu essen und einer Tasse Tee im Wohnzimmer und habe versucht abzuschalten und Kraft zu tanken, bevor wir wieder getauscht haben. Voneinander haben wir kaum etwas gehabt, haben irgendwie einfach funktioniert und waren für unsere Kleine da, damit es ihr schnell wieder gut geht. War ich froh, als die Körpertemperatur anhaltend gesunken ist und sich normalisiert hat.
Zum Schluss hat unser Krümelchen das Kranksein von uns dreien am besten weggesteckt und war nach besiegtem Fieber wieder ganz die Alte.
Am Ostersonntag waren wir zumindest wieder einigermaßen auf dem Damm und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ein kleines improvisiertes Osterfrühstück vorzubereiten mit dem, was die Vorratskammer hergegeben hat. In den Tiefen einer Kiste fand ich sogar noch Eierfarben.
So wurde es ein ruhiges, aber buntes Osterfest.
Tja – Ostergeschichten kann ich natürlich noch ergänzen. Dein Bruder hatte ja wirklich keine Geduld zum Suchen und dementsprechend schnell frustriert. Vielleicht war der Rückzug hinter den Vorhang dann nötig, um den Frust abzubauen?
Kranke Kleinkinder mit hohem Fieber – davon bleiben leider keine Eltern verschont! Und dass Krankheitssypmthome ziemlich plötzlich kommen und das am Wochenende – Oh ja! Wir waren öfter mal beim Notdienst! Alles ist schließlich gut ausgegangen, und ich bin heute noch immer wieder dankbar dafür…
Nun – und aufpassen kann man wirklich nicht genug. Auch eigene Erfahrung. Die Gefahren-Situation ist schneller da, als man mit den Augen zwinkern kann. Gut, dass die Kleinen in der Regel einen tüchtigen Schutzengel haben. Den man natürlich trotzdem nicht herausfordern sollte…
Die Probierphase – wie was schmeckt – wird noch eine Weile anhalten. Wer weiß – vielleicht muss im Sommer mal ein Regenwurm dran glauen? So ein Garten bietet ja richtig viel, was man probieren kann 😉
Freu mich, wieder von euch zu lesen 🙂
Liebe Grüße
Plapp
Gratuliere, das Dirndl ist der absolute Hingucker:) Das grüne Kleidchen daneben habe ich neulich schon auf einem Foto vom Krümelchen bewundert, es schaut klasse aus.
Was die Kleine alles in den Mund steckt, da hat sie einen großen Appetit;)
Mit dem Fieber, da habt ihr euch bestimmt ganz schön Sorgen gemacht. Wenn die Kleinen Fieber kriegen, leider ist es dann gleich ziemlich hoch.
Schön, von dir euch zu lesen, das interessiert mich wirklich sehr.