Unterwegs zwischen Weltenburg und Kelheim

Das letzte Wochenende ist mal wieder wie im Flug vergangen. Die Samstage kristallisieren sich mehr und mehr als Arbeitstage heraus und ich kann inzwischen meine Eltern sehr gut verstehen, die sich lieber für Sonntag verabreden, um am Samstag noch etwas zu schaffen. Schließlich kann man nur dann am Wochenende auch die Bohrmaschine in die Hand nehmen. Ok, um genau zu sein kann man sie jederzeit in die Hand nehmen, Lärm damit machen allerdings nicht. Wir haben nach wie vor Treppengitter, die befestigt werden wollen, einen Sandkasten, der im Entstehen ist und viele weitere Baustellen, im Haus wie außerhalb.

Das ist nichts Neues und wahrscheinlich kommt euch das Thema „Projekte“ inzwischen sehr bekannt vor und vielleicht auch schon zu den Ohren wieder raus. Heute möchte ich auch gar nicht weiter darauf eingehen, sondern von unserem Sonntag erzählen.

Unser Initiativgedanke war es, endlich einmal wieder in die Berge zu fahren. Dort zieht es mich hin und ich sehne mich nach Bergluft und Alpenpanorama. Aus der Wandertour in den Voralpen wurde dann eine kleine Wanderung an der Donau entlang, von Weltenburg nach Kelheim. Von Freunden durften wir uns für das Wochenende eine Kraxe ausleihen. Das ist eine Art Kinder-Tragerucksack, für diejenigen, die den Begriff noch nicht gehört haben.

Im Urlaub haben wir gemerkt, dass wir mit dem Kinderwagen auf manchen Wegen an gewisse Grenzen stoßen. Logisch. Auch unser offroadfähiges Vehikel kommt nicht überall durch. Das Tragetuch taugt unserem Krümelchen nur noch bedingt – man sieht zu wenig und kann sich nicht so schön bewegen. Und nur kuscheln ist auf Dauer doch fad.

Wie kamen wir nun gerade auf Weltenburg?

Um ehrlich zu sein, haben wir beide die weite Anfahrt in die Berge gescheut und da wir noch nicht wussten, wie unsere Kleine (und wir) mit der Kraxe klarkommen, wollten wir auch keine lange Tour gehen. Wir tasten uns langsam heran, schließlich müssen wir uns alle drei daran gewöhnen.

Wir parkten in Kelheim am Hafen und fuhren ersteinmal mit der Fähre zum Weltenburger Kloster. Der Großteil macht die Runde wahrscheinlich andersherum und belohnt sich mit der Fähre für die geschaffte Wanderung. Unser Vorteil: stromaufwärts dauert die Fahrt deutlich länger und man hat mehr davon, für’s gleiche Geld. Außerdem gab es Kaffee, der nach dem unfreiwilligen frühen Start in den Tag dank Krümelwecker dringend nötig war.

Nach einem Mittagessen im Kloster gingen wir gestärkt los. Der Weg am nördlichen Donauufer ist, bis auf das erste felsige Stück, breit und eben. Fast kinderwagentauglich, wäre nicht der erste Anstieg. Dachte sich wohl auch die uns entgegenkommende Familie. Bei ihnen hatte zum Schluss jeder etwas zu tragen: die Mama das Kind, der Papa den Kinderwagen. Sport für die ganze Familie. Wir waren froh über die Kraxe und unser Krümelchen sichtlich auch. Sie schaute munter (was ohne bis dahin erfolgten Mittagsschlaf erstaunlich war) nach rechts und links und brabbelte begeistert vor sich hin, begleitet von ganz viel „da“. Da, ein Baum. Da, noch ein Baum. Da.

Von so vielen Eindrücken überwältigt (wir liefen durch einen Wald, da gab es ganz viele Bäume) schlief sie kurz vor dem ersten Aussichtspunkt ein und verpasste somit die Aussicht auf das Kloster Weltenburg.

Es war an dem Nachmittag wärmer, als gedacht, und wir waren froh über den schattigen Weg. Noch froher wären wir allerdings über eine Flasche Insektenspray gewesen, die uns die Mücken vom Leib hält.

Nach schätzungsweise anderthalb Stunden Wanderung erreichten wir unseren Ausgangspunkt am Kelheimer Hafen und gönnten uns zum Abschluss des Tages noch ein leckeres Eis im Baumstriezel-Hörnchen.

6 Replies to “Unterwegs zwischen Weltenburg und Kelheim”

  1. Eine wunderschöne Ecke , die ihr da erkundet habt!
    Und wandern mit Bergpanorama lässt sich doch gut nachholen, zB im Spätsommer am Chiemsee???

  2. „Krümelwecker“ ist echt ein lustiger Ausdruck 😉
    Ob ich künftig lieber aufstehe, wenn ich meinen Wecker künftig liebevoll „Krümelwecker“ nenne?

    Kann es sein, dass du bei deiner Tourenbeschreibung eine klitzekleine Kleinigkeit vergessen hast?
    Ich grübele nämlich die ganze Zeit darüber nach, wie ihr vom Kloster Weltenburg auf den Wanderweg auf der Nordseite gekommen seid…
    Wenn mich meine vielen (!) Erinnerungen mich nicht täuschen, ist die Nordseite auf der anderen Donauseite wie das Kloster. Aber vielleicht haben sie das inzwischen ja auch geändert – kann man nicht wissen 😉

    Schöne Bilder auf jeden Fall 🙂

    LG
    Plapp

    1. Du kannst den Krümelwecker gerne mal ausprobieren und dir dann deine Meinung dazu bilden. 😉
      Du hast Recht, das Kloster liegt südlich der Donau. Wir sind von dort mit einer kleinen Fähre auf die andere Seite übergesetzt.

  3. Klasse:) Die gleiche Runde hatten wir mal mit der Bücherei als Betriebsausflug, es war schön.

    Ich bin mal auf dem Ostbayrischen Jakobsweg von Sinzing nach Kehlheim gelaufen und habe genau in dieser Eisdiele ein Eis gegessen.

    Viel Spaß bei weiteren Unternehmungen:)

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