– oder: letzte Fragen zum Ende der Schwangerschaft
So geht sie dahin, die Zeit und auf einmal sind wieder zwei Monate vergangen und ich befinde mich in der Mitte der 39. Schwangerschaftswoche. Ich kann mich an einen Moment im Januar erinnern, als ich die verbleibenden Monate gezählt habe. Das Ergebnis war ganz zufriedenstellend: ausreichend Zeit, um sie für mich zu nutzen und um nach einem ereignisreichen, kräftezehrenden Jahr 2021 zur Ruhe zu kommen. Füße hoch und durchatmen, bevor ein neuer aufregender wunderschöner Lebensabschnitt beginnt.
Und jetzt? Ich befinde mich im Endspurt und es kann jeden Moment so weit sein. Monate sind vergangen, in denen ein kleines Wesen aus gefühlt fast nichts herangewachsen und zu einem kleinen Menschen geworden ist. Die ersten drei Monate dauerhafter Übelkeit sind schon eine Weile beinahe in Vergessenheit geraten und seitdem geht es mir richtig gut. Ja, natürlich gab und gibt es Hochs und Tiefs und nicht jeder Tag ist gleich – wäre auch langweilig. Hin und wieder spielen sich die Hormone so richtig auf und plötzlich fließen Tränen, obwohl es gar keinen Grund dafür gibt – auch das gehört dazu. In der Summe überwiegen die guten Tage.
Wie habe ich die vergangenen Monate erlebt? Hatte ich genug Zeit für mich?
Ich habe sie auf jeden Fall gut genutzt, meine Zeit. Als endlich etwas Ruhe eingekehrt ist durch den Abstand zum Arbeitsalltag habe ich mich in zahlreiche kreative Projekte gestürzt mit dem gemeinsamen Thema „Rund um’s Baby“. Seit es wärmer geworden ist, habe ich viel Zeit draußen verbracht, im Garten gearbeitet, ausgiebige Spaziergänge unternommen oder es mir lesend auf der Terrasse gemütlich gemacht.
Langeweile ist dabei keinen Tag aufgekommen, dazu kann ich mich zu gut beschäftigen.
Erst vor kurzem habe ich meine „Vor-der-Geburt-zu-erledigen“-To-Do-Listen fertig abgearbeitet, die neben kreativen Projekten für das Baby auch Punkte enthielten wie endlich den lang versprochenen Brief an meine Brieffreundin zu schreiben, den Elterngeldantrag vorzubereiten und das „Kinderzimmer“ vorzubereiten, sprich das Beistellbett und die Wickelkommode im Schlafzimmer aufzubauen.
Laufe ich nun Gefahr, dass mir auf die letzten Meter doch noch langweilig wird, jetzt, wo alles abgearbeitet ist? Ich hoffe nicht. Kommt wahrscheinlich darauf an, wie viel Zeit sich unser Krümelchen noch lässt. Die Ungeduld steigt nämlich so langsam und ich mag gar nicht mehr so lange warten müssen. Dieses Gefühl und das der Vorfreude wechseln sich ab mit Aufregung und Sorge bezüglich der Geburt und der Zeit danach.
Hatte ich genug Zeit? Bin ich nun bereit?
Auf diese Fragen habe ich keine Antworten. Alles was ich weiß ist, dass ich mich mit jeder Faser auf unser Kleines freue und dass wir das schon irgendwie alles packen werden. Gemeinsam, mit viel Zeit, Geduld, Liebe und einer großen Portion Humor.
PS: Danke an dieser Stelle an meine bessere Hälfte für den verdienten deutlichen Tritt in den Hintern und die Erinnerung, dass nach Abarbeitung der To-Do-Liste nun endlich mal wieder ein Blogeintrag (über-)fällig war.
Liebe Sabine 🙂
Super, dass das mit dem Newsletter klappt – so verpasse ich keine Neuigkeiten.
Zu deinen Fragen:
„Hatte ich genug Zeit?“ – ja, die hattest du. Vor allem wegen beruflicher „Zwangspause“. Und du hast sie nach meiner Einschätzung sehr gut genutzt. Besser gesagt „ihr 3“. Und wenn ich deine Berichte lese über die Aktivität euers Krümelchens, kann ich mir kaum vorstellen, dass du dir noch ein paar Monate mehr Zeit wünschst 😉
„Bin ich nun bereit?“ -> Nun ich denke, das bist du auf jeden Fall. Bereiter kann man nicht sein 😉 Denn das, was nun kommt, ist so überwältigend, dass man das nie und nimmer in die physische, gedankliche oder wie auch immer stattfindende VorBEREITung mit einbeziehen kann. Weil das einmalig ist. Weil das individuell ist wie sonst nichts. Und das macht es so besonders, so eine Geburt. Jetzt heißt es im Grunde: Entspannen und Freuen. Und plötzlich ist es so weit.
Apropos „Bin ich bereit“: Ich würde es mal probieren wie in der Trilogie von Kerstin Gier (Rubinrot usw.) -> Frag dein Krümelchen „Bist du bereit?“ Ein kräftiger Tritt als Antwort bedeutet „Bereit, wenn du es bist“…
Apropos 2 (betrifft den Tritt in den Hintern) -> Eine herzliche Bitte an deine bessere Hälfte: Mit diesen Tritten in Zukunft nicht so sparsam sein. Sabines Leserschaft freut sich über jeden Beitrag an dieser Stelle!
Hoffe auf ein baldiges Update 🙂
LG
Plapp
Guten Morgen 🙂
Freut mich sehr zu hören, dass der Newsletter angekommen ist, nachdem es der allererste war, den ich verschickt habe.
Vielen lieben Dank für deine Gedanken zum Thema Zeit und Bereitsein und den ausführlichen, tollen Kommentar. Das war sehr schön zu lesen!
Alles Liebe,
Sabine